Die Traditionelle Thai Massage ...
ist ein außergewöhnliches 2500 Jahre altes Heilkunstsystem basierend
auf ayurvedischer Medizin, buddhistischer spiritueller Praxis,
chinesischer Medizin, Yoga und auf einheimischen Heilpraktiken des
alten Siam. In Thailand ist sie immer noch ein fester Bestandteil des
herrschenden Heilsystems, wo sie gegen viele körperliche Leiden
eingesetzt wird. Mehr als nur Massage, umfaßt Thai Massage sanfte
Bewegung, rhythmische Akupressur, Reflexologie, Energiearbeit und
Stretching, eine Form passiven Yogas. Die Gelenke werden gelockert und
geöffnet, die Muskeln gestreckt, innere Organe stimuliert, die
Vitalität wird gesteigert und ein tiefer Zustand der Entspannung kann
erreicht werden. Die Arbeit ist sehr rhythmisch und meditativ, und
ermöglicht es dem Behandelten als auch dem Therapeuten zusammen auf
eine Reise in die tieferen Bewustseinsbereiche zu gehen.
Die Massage wird locker und komfortabel bekleidet auf einer Matte auf
dem Boden liegend ausgeführt. Dies gibt dem Praktizierenden die nötige
Hebelkraft und die Fähigkeit seinen Körper effektiv einzusetzen.
Therapierende sind geschult die variierende Flexibilität ihrer Klienten
zu respektieren und können so nahezu jedem eine wohltuende Behandlung
zukommen lassen, sei er steif oder sehr geschmeidig, ein
Spitzensportler, oder ein körperlich Behinderter mit eingeschränkter
Beweglichkeit. Thai Massage schließt den gesamten Körper ein. Eine
Massage beginnt an den Füßen, gefolgt von Beinen, Bauch, Seiten, Armen,
Rücken, Kopf und Gesicht. Eine vollständige Behandlung
dauert etwa zwei Stunden, aber auch kürzere Behandlungen können sehr
effektiv sein.
Thai Massage umfaßt vier Positionen. Rückenlage, Seitenlage, Bauchlage
und sitzende Position. Der Hauptteil der
Behandlung wird in der Rückenlage ausgeführt mit besonderer
Berücksichtigung der Beine. Durch umfangreiche Bewegung der Beine und
Arbeit an den Energiebahnen auf den Beinen entsteht ein sehr
wohltuender Effekt auf Menschen mit Problemen im unteren Rückenbereich.
Daneben empfinden viele Behandelte, daß die Therapie
Nackensteifheit, Spannungskopfschmerzen, Migränebeschwerden und eine
ganze Reihe anderer Probleme bessert. Die Dehnungsbewegungen erhöhen
die Flexibilität und befreien von Spannungen im Körper. Die Arbeit an
den Energiebahnen hat einen energetischen "tune-up" zufolge, der das
Immunsystem stimuliert. Der Geist fühlt sich verjüngt, die Emotionen
sind friedlich und ausgeglichen.
Thai Massage basiert auf einem System von
Energiebahnen, den "Sen", denen die Energie durch den Körper folgt. Es
gibt 72.000 Sen, die den gesamten Körper durchziehen. Zehn davon
stellen die Hauptbahnen dar, die während einer Massage behandelt
werden. Es besteht ein enger Bezug zwischen den Sen, den "Nadis" der
ayurvedischen Medizin und den "Meridianen" der chinesischen Medizin.
Sie alle können innere Wirkungen auf eine Stimulation außen liegender
Pressurpunkte zeigen.
Von den Ursprüngen der Thai Massage wird angenommen, daß sie uns durch
Jivaka Komarbhacca, der immer noch als "Vater-Doktor"
sehr verehrt wird, zugetragen wurden. Er war ein Arzt,
Freund und Zeitgenosse des Buddha und eine im Pali Canon
(buddhistische, religiöse Schriften) wohlbekannte Gestalt. Vor jeder
Massage wird ein Gebet zum "Vater-Doktor" gesprochen.
Die Tradition erfolgte wohl in den meisten Fällen auf mündlichem Weg
und wurde so von Lehrer zu Schüler weitergereicht, oft innerhalb einer
Familie. Die wenigen Texte, die über Medizin und Massage existieren,
wurden 1832 von König Rama III in Stein gehauen und in die Mauern um
den Tempel Wat Pho eingesetzt, welcher auch weiterhin ein Zentrum für
die Ausbildung in traditioneller Thai Massage und Medizin darstellt.
![]() |